Symptome und Krankheitsbilder
Schwindel
Schwindel ist ein sehr häufiges und auch oft unspezifisches Syndrom mit vielfältigen Ursachen. Grob lässt sich ein Schwankschwindel („wie auf dem Schiff“) von einem Drehschwindel („wie im Karussell“) unterscheiden. Beginn, Dauer, Auslösefaktoren und Ausmaß der Beschwerden lassen erste Rückschlüsse ziehen, ob es sich eher um eine Funktionsstörung des Innenohrs, des Hirnstammes oder der peripheren Nerven handelt. Auch Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder der Blutgefäße können Schwindel verursachen.
Neben der ausführlichen Anamneseerhebung sind eine spezielle neurologische Untersuchung des Gleichgewichtssystems (inkl. Lagerungsproben bei Hinweisen auf gutartigen Lagerungsschwindel) und ggf. auch ein Ultraschall der Hirnversorgenden Arterien erforderlich. Therapeutisch stehen Physiotherapie mit Gleichgewichtstraining und Lagerungsübungen im Vordergrund.
Kopfschmerzen
Typische Kopfschmerzen, die durch einen Neurologen mit behandelt werden sind chronische Spannungskopfschmerzen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen.Wichtig hierbei ist, dass sogenannte symptomatische Ursachen (Hirntumore, Entzündliche Veränderungen, Gefäßveränderungen) ausgeschlossen sind.
Gemeinsam wird dann mit Hilfe eines Kopfschmerzkalenders nach möglichen Verstärkungsfaktoren geforscht, nach Lösungsmöglichkeiten und Veränderungen im Alltag gesucht und ggf. eine medikamentöse Behandlung besprochen.
Erkrankungen des peripheren Nervensystems
Typische Beschwerden bei Erkrankungen des sogenannten peripheren Nervensystems sind Taubheitsgefühle, Kribbelmißempfindungen und Lähmungserscheinung oder auch Schmerzen.
Sind diese Beschwerden eher symmetrisch und v.a. an den Füßen vorhanden, handelt es sich wahrscheinlich um eine Polyneuropathie. Die häufigsten Ursachen sind Diabetes Mellitus, schädlicher Alkoholkonsum und Vitaminstoffwechselstörungen, es gibt aber sehr viele Ursachen für diese Erkrankung.
Bei Beschwerden nur an einer Hand, Arm, oder Bein handelt es sich eher um eine Schädigung eines einzelnen Nerven oder einer Nervenwurzel. Typische Beispiele sind das Carpaltunnelsyndrom (CTS), das durch v.a. nachts auftretende, brennende Missempfindungen der Handinnenfläche gekennzeichnet ist oder Nervenwurzelschädigungen bei Bandscheibenvorfällen.
Zur Abklärung dieser Beschwerden erfolgt die Untersuchung mit NLG, EMG und SSEP.
Morbus Parkinson
Das Parkinson-Syndrom ist gekennzeichnet durch eine Muskelsteifigkeit („Rigor“), eine Verlangsamung aller Bewegungen inklusive der Gesichtsmuskeln („Akinese“) und Zittern v.a. der Hände in Ruhe und bei Bewegung („Tremor“). Ursache ist meist das sogenannte „idiopathische Parkinson-Syndrom“, bei dem es zu einem verfrühten Verlust an bestimmten Nervenzellen im Gehirn kommt. Es gibt jedoch auch andere Ursachen für die o.g. Beschwerden (Medikamente, Durchblutungsstörungen des Gehirns u.a.).
Ziel ist es, die Diagnose anhand der neurologischen Untersuchung und ggf. mit Hilfe von bildgebenden Verfahren (MRT, SPECT) zu stellen und die entsprechende Therapie einzuleiten und im Verlauf zu optimieren. Falls erforderlich, stellen wir Kontakte für weitergehende Maßnahmen wie Hirnschrittmacher oder Pumpenimplantationen für Sie her.
Wichtige links:
www.parkinson-gesellschaft.de
www.parkinson-vereinigung.de
Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Funktionsstörung des Gehirns, der in ca. 85% der Fälle durch einen Verschluss oder Verengung einer Hals- oder Hirnarterie verursacht wird und in ca. 15% durch ein geplatztes Gefäß („Gehirnblutung“). Typische Beschwerden sind plötzlich einsetzende halbseitige Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle, Sprachstörungen oder Sehstörungen. Aber auch Schwindel und Doppelbilder können Anzeichen eines Schlaganfalls sein.
Sollten diese Beschwerden plötzlich auftreten, muss sofort ein Rettungswagen informiert werden, da eine sofortige Behandlung in einer Klinik notwendig ist!
Schlaganfälle werden häufig durch Verengungen („Stenosen“) oder Verschlüsse großer und kleiner Gefäße verursacht. Ursache ist oft eine Gefäßverkalkung, die typischerweise durch die bekannten Risikofaktoren (Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes Mellitus, Hypercholesterinämie u.v.a.) verstärkt wird. Um dies zu erkennen, wird ein Ultraschall der Gefäße durchgeführt. Die zweite wichtige Ursache für einen Schlaganfall ist das Vorhofflimmern, welches durch ein EKG oder Langzeit-EKG beim Hausarzt oder Kardiologen festgestellt werden kann.
Sollten Sie Risikopatient sein, kann ein Ultraschall der Arterien durchgeführt werden. Auch als Nachsorge nach einem Schlaganfall oder nach einer erfolgten Operation der a. carotis (vordere Halsschlagader) kann diese Untersuchung durchgeführt werden.
Sollten Sie einen ausführlichen Risiko-Check-up wünschen (IGeL-Leistung mit Ultraschall aller hirnversorgenden Gefäße, Blutentnahme, Information zur Lebensführung / Risikofaktoren), sprechen Sie uns bitte an!
Wichtige links:
www.dsg-info.de
www.schlaganfall-hilfe.de
Multiple Sklerose
Bei der Multiplen Sklerose (MS) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Gehirns und / oder des Rückenmarks, die durch eine Schädigung durch körpereigene Abwehrzellen verursacht wird. Hierdurch kommt es zu einer Schädigung der Nervenscheiden und ggf. auch der Nervenstränge. Typische Beschwerden wie einseitige Sehstörungen, Taubheitsgefühle, Doppelbilder oder Lähmungserscheinungen treten bei der MS meist bei jüngeren Patienten auf. Die Beschwerden können jedoch sehr vielfältig sein. Zur weiteren Einordnung sind eine MRT-Untersuchung des Gehirns und des Rückenmarks, eine Lumbalpunktion, bestimmte Blutanalysen sowie die Messung von Evozierten Potentialen wie SSEP, VEP und AEP sinnvoll.
In kaum einem Gebiet der Neurologie wurden in den letzten Jahren so viele neue und zum Teil bahnbrechende Medikamente den Patienten zur Verfügung gestellt wie bei der Multiplen Sklerose. Auch wenn die Erkrankung nach wie vor nicht heilbar ist, so hat sie Behandlungsmöglichkeit in den letzten Jahren dramatisch gebessert.
Nach der Diagnosestellung wird gemeinsam mit Ihnen die Auswahl des richtigen Medikamentes getroffen und es erfolgt eine Schulung durch die speziell ausgebildete MS-nurse Frau Beutel.
Wichtige links:
www.kompetenznetz-multiplesklerose.de
www.dmsg.de
Epilepsie
Epilepsien sind anfallsartig auftretende Störungen der Gehirnfunktion, die durch eine unkontrollierte Entladung von Nervenzellen im Gehirn entstehen.
Epileptische Anfälle können sehr vielgestaltig sein: von äußerlich kaum bemerkbaren Anfällen mit Verharren (plötzlichem Innehalten mit verminderter Reaktionsfähigkeit) über unwillkürliche Bewegungen wie Nesteln der Hände und Schmatzen bis zu sogenannten „großen Anfällen“ mit Versteifung und Zuckungen des ganzen Körpers mit Schaumbildung und langer Erholungsphase („Krampfanfall“, "Grand Mal"). Ursachen können Veränderungen der Signalübertragungswege im Gehirn sein („Ionenkanalerkrankungen“) oder Veränderungen der Gehirnstruktur (Narben, Tumoren, Hippocampussklerose). Man unterscheidet dann zwischen „generalisierten“ und „fokalen“ Epilepsien.
Bei der der Erstdiagnose ist die Beschreibung des Anfalls von Familienmitgliedern / Freunden von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus wird mit Hilfe des EEG versucht, die genaue Form der Epilepsie zu klären. Eine spezielle MRT-Bildgebung des Schädels soll helfen, strukturelle Veränderungen des Gehirns zu entdecken. Bei der Betreuung von Patienten mit Epilepsie stehen die Auswahl des richtigen Medikamentes und die Beratung in Alltagsfragen (Autofahren, Beruf, Kinderwunsch) im Mittelpunkt.
Die Praxis ist eine von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie zertifizierte Schwerpunktpraxis für Patienten mit Epilepsie.
Als zertifizierter Epileptologe kooperiere ich eng mit der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie und dem Deutschen Ableger der Europäischen Schwangerschaftsregisters bei Epilepsiepatientinnen (GERAP/EURAP).
Wichtige links:
www.stiftungmichael.de
www.epilepsie-online.de
www.dgfe.org
www.eurap.de
Weitere Informationen
Für weiterführende Informationen haben Berufsverbände und Fachgesellschaften im Bereich Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie ein Informationsangebot mit fachlich geprüften und allgemeinverständlichen Informationen erstellt. Besuchen Sie hierzu www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org